
Konto gehackt, Geld weg – was tun?
Ein plötzlicher Blick auf den Kontostand: Unbekannte Abbuchungen, Lastschriften oder Überweisungen tauchen auf dem Girokonto auf. Die Bestürzung ist groß. Das Konto wurde offenbar gehackt. Für Betroffene stellt sich unmittelbar die Frage: Konto gehackt, Geld weg – was tun? Wir klären Sie über die wichtigsten Schritte auf!
Ihr Konto wurde gehackt? Je schneller Sie reagieren, desto besser sind erfahrungsgemäß die Aussichten auf eine Rückerstattung. Wir prüfen für Sie, ob tatsächlich strafbares Handeln vorliegt und setzen Ihre Erstattungsansprüche konsequent durch. Unsere Kanzlei steht Ihnen bundesweit zur Seite. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch.
Konto gehackt: Was tun als Betroffene?
Sobald Sie den Verdacht haben, dass Ihr Konto kompromittiert wurde, zählt jede Minute. Es ist daher zu empfehlen, folgende Schritte unverzüglich durchzuführen:
- Sperren Sie sofort Ihre Bankkarten und den Online-Zugang über die zentrale Notrufnummer 116 116.
- Informieren Sie Ihre Bank unverzüglich über den Vorfall.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Die Anzeige dient auch als Nachweis gegenüber der Bank.
- Dokumentieren Sie alle unberechtigten Transaktionen und speichern Sie Screenshots und ggf. Kontoauszüge.
Ein schnelles und konsequentes Handeln verbessert nach unserer Erfahrung die Chancen, den Schaden zu begrenzen – und das Geld eventuell zurückzuerhalten. Gerne unterstützen wir Sie dabei.
Konto gehackt, Geld weg: Wer haftet?
Rechtlich ist die Haftungsfrage im Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) und Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Grundsätzlich gilt: Wurde eine Zahlung ohne Autorisierung des Kontoinhabers durchgeführt, besteht ein Anspruch auf Erstattung nach § 675u BGB. Die Bank darf also unautorisierte Abbuchungen nicht einbehalten – es sei denn, sie kann dem Kunden grobe Fahrlässigkeit nachweisen. In der Praxis ist dies ein zentraler Streitpunkt.
Mehr zu Kreditkartenbetrug und wer den Schaden zahlt, erfahren Sie in einem eigenen Beitrag.
Was bedeutet grobe Fahrlässigkeit?
Grobe Fahrlässigkeit liegt nach der allgemeinen Rechtsprechung vor, wenn der Kontoinhaber „die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt“. Beispiele hierfür können sein:
- Die PIN wird gemeinsam mit der Bankkarte aufbewahrt.
- Der Kunde gibt die Zugangsdaten auf einer offensichtlich unseriösen Seite ein.
- Sicherheitswarnungen der Bank werden ignoriert.
In solchen Fällen kann die Bank eine Erstattung verweigern – mit dem Hinweis auf die Pflichtverletzung des Kunden. Ohne einen solchen Nachweis trägt aber die Bank das Risiko eines Hackerangriffs.
Dritte hatten Zugriff auf das Konto – wer haftet?
In manchen Fällen gelangt nicht der Kontoinhaber selbst, sondern ein nahestehender Dritter an die Zugangsdaten – etwa ein Familienmitglied, Partner oder Mitbewohner. Auch hier stellt sich die Frage nach der Haftung:
- Wurde die PIN freiwillig weitergegeben, entfällt der Erstattungsanspruch.
- Wurde sie ohne Wissen und gegen den Willen des Inhabers verwendet, bleibt die Bank haftbar.
Die Abgrenzung kann juristisch komplex sein – auch hier lohnt sich eine anwaltliche Prüfung.
Online Banking Betrug: Ihre Rechte, wenn das Konto gehackt wurde
Wenn Ihr Konto gehackt wurde und es zu Überweisungen oder Abbuchungen kam, die Sie nicht selbst veranlasst haben, besteht in aller Regel ein Rückforderungsanspruch gegenüber der Bank.
Unautorisierte Überweisungen
Wurde eine Überweisung ausgeführt, ohne dass Sie sie freigegeben haben (z. B. durch TAN oder biometrische Freigabe), haftet die Bank – es sei denn, Sie haben grob fahrlässig gehandelt. Der Anspruch auf Rückerstattung folgt auch hier aus § 675u BGB. Die Bank muss unverzüglich zurückzahlen – in der Praxis oft innerhalb von 1-2 Werktagen.
Unberechtigte Kartenzahlungen oder Lastschriften
Auch Kartenzahlungen oder Lastschriften, die ohne Ihre Zustimmung erfolgt sind, dürfen nicht endgültig belastet werden. Betroffene sollten sich binnen 8 Wochen nach Abbuchung bei der Bank melden und der Belastung widersprechen (§ 675x BGB).
Wichtig: Erfolgt der Widerspruch nicht fristgerecht, entfällt der Erstattungsanspruch möglicherweise. Handeln Sie daher rasch und dokumentieren Sie jede verdächtige Transaktion.
Mehr zum Thema Online Banking gehackt erfahren Sie in einem eigenen Beitrag.
Geld weg, Konto gehackt: Ist eine Anzeige bei der Polizei sinnvoll?
Eine Strafanzeige bei der Polizei ist dringend zu empfehlen, wenn das Konto gehackt wurde. Sie erfüllt gleich mehrere Zwecke:
- Sicherung von Beweisen für spätere zivilrechtliche Ansprüche.
- Mitwirkung an der Strafverfolgung der Täter – etwa bei organisierten Phishing-Angriffen.
- Nachweis für die Bank, dass Sie nicht selbst in die Transaktionen involviert waren.
Insbesondere bei größeren Schadenssummen kann eine Anzeige auch ein Signal an die Bank sein, dass Sie den Vorfall ernst nehmen und rechtlich absichern möchten. Vergessen Sie nicht: Möglicherweise sind viele andere Menschen ebenfalls betroffen – und auf Ihre Mitwirkung angewiesen!
Phishing, Smishing, Malware – wie Hacker an Kontodaten gelangen
Ein Kontohack geschieht meist nicht zufällig. Oft gehen dem Angriff gezielte Täuschungsversuche voraus:
- Phishing-E-Mails: Der Kunde erhält eine gefälschte E-Mail im Look der Bank und wird aufgefordert, sich einzuloggen oder Daten zu bestätigen.
- Smishing-SMS: Per Kurznachricht wird ein Link zu einer angeblichen Bankseite geschickt.
- Schadsoftware (Malware): Über manipulierte Apps oder Anhänge wird Spionagesoftware auf das Gerät geladen.
- Social Engineering: Täter geben sich telefonisch als Bankmitarbeiter aus und fordern TANs oder Passwörter.
Bankkunden sind zur Sorgfalt verpflichtet – aber das heißt nicht, dass sie jede neue Betrugsmasche kennen müssen oder sollten. Umso wichtiger ist es, den Vorwurf grober Fahrlässigkeit rechtlich zu prüfen, wenn die Bank eine Erstattung ablehnt.
Konto gehackt, Geld weg: Bank verweigert Erstattung – was tun?
Nicht jede Bank akzeptiert den Erstattungsanspruch auf Anhieb. Häufig wird dem Kunden pauschal ein Fehlverhalten unterstellt – etwa die Eingabe der TAN in einer Phishing-Seite. In solchen Fällen empfiehlt sich die Unterstützung durch einen Anwalt für Bankrecht.
Ein spezialisierter Anwalt prüft für Sie, ob …
- die Bank die Zahlung ausreichend autorisiert nachgewiesen hat,
- grobe Fahrlässigkeit im konkreten Einzelfall tatsächlich vorliegt,
- ein Rückzahlungsanspruch nach Zivilrecht oder aus vertraglicher Pflichtverletzung besteht.
Banken haben grundsätzlich die Beweispflicht, dass eine Zahlung autorisiert wurde – oder dass der Kunde grob fahrlässig gehandelt hat. Dieser Beweis gelingt in der Praxis jedoch nur selten. Umso wichtiger ist es, bei einer Verweigerung nicht sofort aufzugeben, sondern sich juristische Unterstützung einzuholen.
Welche Rolle spielen die AGB der Bank, wenn das Konto gehackt wurde?
Viele Kreditinstitute verweisen in Streitfällen auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Doch auch hier gilt: Vertragsklauseln dürfen nicht zu Lasten des Verbrauchers gegen gesetzliche Schutzvorschriften verstoßen. Eine AGB-Klausel, die bei unautorisierter Zahlung automatisch die Haftung des Kunden festlegt, ist rechtlich unwirksam.
Zudem müssen Banken bei neuen Betrugsmaschen auch ihre Sicherheitsmaßnahmen laufend aktualisieren. Andernfalls besteht ein Organisationsverschulden – das wiederum die Haftung der Bank begründen kann.
Geld von gehacktem Konto zurückholen – geht das auch bei Kryptowährungen?
Einige Fälle betreffen nicht nur das klassische Bankkonto, sondern auch Wallets für Kryptowährungen. Wird das Konto bei einer Krypto-Plattform gehackt und die Wallet leergeräumt, sind die Erfolgsaussichten für eine Rückzahlung stark abhängig vom Anbieter.
Seriöse Plattformen haben eigene Sicherheitsrichtlinien und Erstattungsprogramme. Im Betrugsfall kommen jedoch auch zivilrechtliche Schritte gegen die Plattform oder die Empfängeradresse infrage. In vielen Fällen lassen sich betrügerische Transaktionen durch Kryptotracing nachverfolgen.
Eine spezialisierte Anwaltskanzlei kann zudem Sperranträge und Auskunftsersuchen bei den betroffenen Börsen einreichen. Aber auch in Fällen von betrügerischen Plattformen und Krypto-Betrug gibt es viele juristische Möglichkeiten. Gerne beraten wir Sie dazu.
Konto gehackt: Wann zum Anwalt?
Die anwaltliche Unterstützung lohnt sich insbesondere dann, wenn die Bank eine Rückerstattung verweigert oder dem Kunden grobe Fahrlässigkeit unterstellt. Ein spezialisierter Anwalt für Bankrecht kann die rechtliche Situation im Detail prüfen und die Erfolgsaussichten einer Rückforderung realistisch einschätzen. Wir setzen uns mit den Argumenten der Bank auseinander, prüfen die Beweislage und wahren Ihre Rechte gegenüber dem Kreditinstitut.
Auch bei komplexen Betrugsfällen, bei denen internationale Zahlungsdienstleister oder Kryptowährungen involviert sind, sorgt unser juristischer Beistand für eine professionelle Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Gerade bei hohen Schadenssummen ist die Unterstützung durch einen erfahrenen Anwalt entscheidend, um die finanziellen Verluste möglichst gering zu halten oder vollständig rückgängig zu machen.
Konto gehackt? Wir helfen Ihnen, Ihr Geld zurückzuholen. Unsere auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei unterstützt Sie gezielt bei der Rückforderung von verlorenem Geld – sei es durch Phishing, Schadsoftware, unautorisierte Überweisungen oder betrügerische Abbuchungen.
Wir prüfen Ihre Ansprüche, setzen uns mit der Bank auseinander und vertreten Sie gegenüber Zahlungsdienstleistern, Plattformen und sonstigen Beteiligten. Dabei arbeiten wir mit IT-Forensikern zusammen, sichern Beweise und verfolgen Zahlungsketten, um Ihre Chancen auf Rückzahlung zu maximieren. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch.
Fazit
Wenn Ihr Konto gehackt wurde und unberechtigte Zahlungen erfolgt sind, ist schnelles und überlegtes Handeln unerlässlich. Sperren Sie Ihre Karten, informieren Sie Ihre Bank und erstatten Sie Strafanzeige. Doch nicht jede Bank zeigt sich kooperativ, und nicht jeder Betrugsfall verläuft eindeutig. Gerade bei komplexen Konstellationen oder hohen Beträgen wird die rechtliche Auseinandersetzung schnell zur Herausforderung. Wenn Banken pauschale Schuldzuweisungen treffen oder unrechtmäßig Leistungen verweigern, ist es wichtig, mit fundierten rechtlichen Argumenten zu reagieren.